Konzipiert und niedergeschrieben während meiner Gefangenschaft, wurde das Quatuor pour la fin du temps zum ersten Mal am 15. Januar 1941 im Stalag VIII/A aufgeführt. Die Ausführenden waren Jean Le Boulaire, Violine, Henri Akoka, Klarinette, Étienne Pasquier, Violoncello, und ich selbst am Klavier. Es wurde direkt inspiriert von der Stelle aus der Offenbarung. Seine musikalische Sprache ist im Wesentlichen immateriell, geistig und katholisch. Indem es in Melodie und Harmonie eine Art tonaler Allgegenwärtigkeit verwirklicht, nähert es den Zuhörer der Ewigkeit im Raum oder im Unendlichen. Besondere Rhythmen jenseits jeden Maßes tragen mit Macht dazu bei, den Begriff der Zeit zu entfernen (trotzdem bleibt es ein Versuch und fast ein Gestammel, wenn man an die erdrückende Größe des Gegenstands denkt).
Es besteht aus acht Sätzen. Warum? Sieben ist die vollkommene Zahl, die siebentägige Schöpfung wird vom göttlichen Sabbat geheiligt; die Sieben dieser Ruhe verlängert sich in Ewigkeit und wird die Acht des unvergänglichen Lichts, des unwandelbaren Friedens.
Olivier Messiaen