Olivier Messiaen

Im Zentrum des breitgefächerten Oeuvre des französischen Komponisten und Organisten Olivier Messiaen (1908-1992) stehen als Themen die Liebe zu Natur und ihren Geschöpfen, ein großer Farbenreichtum, sowie der starke katholische Glaube. Für den Künstler als Synästheten waren alle Klänge Farbe. So suchte er in seinen Werken stets ein Ideal, den »theologischen Regenbogen«, welches ein hörbares Äquivalent zu dem durch bunte Kirchenfenster hereinströmenden Sonnenlicht ergeben sollte.

Geprägt von einer unbeschwerten Kindheit in der Natur Südfrankreichs begann Messiaen autodidaktisch mit dem Klavierspiel. In Paris studierte er später am Conservatoire unter anderem bei Paul Dukas. 1931 übernahm er die Organistenstelle an der Kirche La Trinité (Paris), die er 60 Jahre lang innehatte.Nach Einberufung in die Armee geriet er 1940 für neun Monate in deutsche Kriegsgefangenschaft im Stammlager VIII A in Görlitz. Hier vollendete er das „Quatuor pour la fin du temps“, eines der wichtigsten kammermusikalischen Werke des zwanzigsten Jahrhunderts, und brachte es zusammen mit anderen Lagerinsassen zur Uraufführung. Nach seiner Rückkehr begann er seine eigene Lehrtätigkeit am Conservatoire, zu seinen Schülern zählten bedeutende Komponisten wie Pierre Boulez, Iannis Xenakis und Karlheinz Stockhausen.